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AutorenbildBarbara

Physiotherapie bei Inkontinenz und Senkungsbeschwerden



Das Thema Kontinenz, beziehungsweise eher mehr die Inkontinenz, beschäftigt einen Großteil der Frauen im Laufe ihres Lebens. Sie äußert sich dadurch, dass Harn oder Stuhl nicht mehr adäquat gehalten werden können. Für die Betroffenen oft sehr unangenehm und ein Thema, worüber gerne geschwiegen wird, obwohl es doch so viele von uns betrifft. Gerne treten Inkontinenzen auch kombiniert mit Senkungsbeschwerden auf, obwohl diese auch ohne Kontinenzprobleme auftreten können.


Welche Formen der Inkontinenz gibt es?


  • Belastungs- oder Stressinkontinenz: Verlust von Harn oder Stuhl bei Druckaufbau im Bauchraum, zum Beispiel beim Husten, Laufen, Springen oder Heben.

  • Dranginkontinenz: Übermäßiger Harn- oder Stuhldrang, der nicht zurückgehalten werden kann.


Ebenso kann man zwischen Harn und Stuhlinkontinenz unterscheiden. Es gibt noch andere, seltenere Formen der Inkontinenz wie zum Beispiel eine Reflexblase oder eine Überlaufinkontinenz. Inkontinezformen können auch gepaart vorkommen, eine Mischinkontinenz.


Was ist eine Senkung?

Eine Senkung bezeichnet das Hinabsinken von inneren Organen im Beckenbereich. Das bedeutet, dass Blase, Gebärmutter oder die vordere/hintere Scheidenwand sich von ihrem ursprünglichen Platz nach unten bewegen können. Häufige Symptome sind:

  • Druck im Beckenbereich

  • Unangenehmes Ziehen Richtung Schambein

  • Fremdkörper- oder Schweregefühl im Becken

  • Inkontinenz kann durch eine Senkung hervorgerufen werden


Warum habe ich diese Probleme?

Es gibt viele Gründe die für Inkontinenzen und Senkungen verantwortlich sein können, sie sind oft ähnlich. Oft ist es die Summe der Dinge.

  • Schwangerschaft und Geburt: Diese belasten den Beckenboden stark und können ihn schwächen oder verletzen.

  • Überbelastung: Schwere körperliche Arbeit, high Impact Sportarten, Verstopfung oder schweres Heben können zu Problemen führen.

  • Alter und Hormonelle Veränderungen: Mit zunehmendem Alter und durch hormonelle Schwankungen kann die Festigkeit der Beckenorgane beeinträchtigt werden.

  • Systemische Erkrankungen: Bestimmte Krankheiten wie Chronische Bronchitis, Übergewicht oder anderes können die Funktion des Beckenbodens beeinflussen.


Zu viel Spannung im Beckenboden kann ebenso zu Problemen führen wie zu wenig!


Eine genaue Anamnese und Testung durch einen Physiotherapeuten hilft, die individuellen Ursachen zu identifizieren und gezielt anzugehen.


Was kann ich dagegen tun?

Die Behandlung von Inkontinenz und Senkungsbeschwerden zielt darauf ab, die Funktion des Beckenbodens zu verbessern und Beschwerden zu lindern, die spezielle Physiotherapie spielt hier eine wichtige Rolle.

  • Beckenbodentraining: Spezifische Übungen zur Stärkung und Entspannung des Beckenbodens.

  • Ganzkörpertraining: Der Beckenboden arbeitet nicht für sich alleine, sonder ins eingebunden in ein komplexes System. Somit ist es wichtig auch Übungen für den Rumpf, das Becken, die Beine und die Atmung zu erlenen, um das Zusammenspiel im Körper zu verbessern.

  • Viszerale Techniken: Manuelle Techniken zur Verbesserung der Organbeweglichkeit und Durchblutung helfen zusätzlich.

  • Verhaltensänderungen: Aufklärung über richtiges Alltags- und Belastungsverhalten ist ein großer Teil der Behandlung.

  • Pessare und Hormone: Bei Bedarf kann ein Pessare Unterstützung bieten und  die Anwendung von lokalen oder systemischen Hormonen vom Arzt unterstützend verschrieben werden.

  • Medikamentöse und operative Maßnahmen: Manchmal kann es auch nötig sein den Körper mittels anderer Medikamente oder auch Operationen helfen zu müssen. Bevor operativ vorgegangen wird, macht es fast immer Sinn es mit konservativer Therapie zu versuchen.


Ziel der Therapie ist es die Kontinenz- oder Senkungsbeschwerden so zu verbessern,  sodass Sie Ihren Alltag und Ihre Hobbys wieder problemlos genießen können.

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